Destinationen der Welt

Landschaftliche, historische und kulturelle Vielfalt im Südwesten der USA
Eine Reise in den Südwesten der USA ist mit Sicherheit eines der schönsten und eindrücklichsten Er­lebnisse, die man in diesem Land haben kann. Als ich 1981 meinen ersten Trip durch diese faszinierenden Regionen unternahm, war ich überwältigt von der Vielfalt der extrem abwechslungsreichen Natur. Diese begann mit dem Grand Canyon, der grössten Schlucht der Welt. Ein Rundflug mit einem Kleinflugzeug über den Canyon zeigt eindrücklich die riesigen Dimen­sionen dieser grossartigen Gegend. Beim nächsten Naturwunder, dem Bryce Canyon, empfiehlt sich ein erster Abendspaziergang am Rande des Canyons, um die grandiosen und märchenhaft anmutenden Felsformationen im Licht der untergehenden Sonne zu betrachten. Dieser erste Blick in und über den Bryce Canyon bedeutet für viele den Höhepunkt einer Reise in den Westen der USA. In der hufeisenförmigen Ausbuchtung stehen Steingebilde in ungeahnten Formen und Grössen, die riesigen Schachfiguren gleichen. Das Licht der aufsteigenden Sonne zaubert ein von rosa über orange zu weiss und goldfarbig wechselndes Farben­spiel an die Felsen.
Kaum zwei Autostunden weiter liegt der Lake Powell, auf dem sich eine mehrstündige Bootsfahrt zu den bizarren Felsformationen empfiehlt. Einst war hier eine grosse Schlucht, durch die der berühmte Colorado River floss. Nachdem das Wasser ge­staut worden war, entstand der Lake Powell. Nebst der markanten, riesigen Staumauer ist vom Eingriff in die Natur aber gar nichts zu sehen. Im Gegenteil: Beim Betrachten des Sees könnte man meinen, dass dieser seit Urzeiten existiert. Die runden Felsen, die die Ufer des Sees bilden, geben diesem Gewässer seinen unvergleichlichen Charakter.
Die Weiterfahrt führt durch das Reservat der Navajo-Indianer und anschliessend in die annähernd 2'200 km2 grosse Trockenzone des faszinierenden Monument-Valley. Das grandiose Na­turtheater mit den steinernen Monumenten, die man von etlichen Filmen und Reklamen kennt, ist in Wirklichkeit noch viel beeindruckender als im Kino oder in den Zeit­schriften. Auf einer kurvenreichen Strecke durch den waldbestandenen Oak Creek Canyon erreicht man den lieblichen Ort Sedona, der wegen seinen markanten rötlichen Felswände Kulisse vieler Filme war. Heute ist das malerische Westernstädtchen bekannt als Ort der Maler und Kunsthandwerker mit vielfach im spanisch-mexikanischen Stil erbauten Häusern und vielen Boutiquen, origi­nellen Restaurants und Bars mit Flügeltüren.
Ein absoluter Höhepunkt bedeutet für mich immer wieder der Besuch von Tucson, einer Stadt, deren Name auf Grund zahlreicher Wildwest Filme mit Apachen, mexikanischen Banditen und Cowboys in Verbindung gebracht wird. Das nahegelegene Old Tucson ist eine historische Nachah­mung von Tucson anno 1880 und Drehort unzähliger Filme und Fernsehserien. Für Flug­zeugbegeisterte ist der Besuch des Pima-Air-Museums, einem Fliegermuseum im offe­nen Gelände, Pflicht. Dank der praktisch nicht vorhandenen Luftfeuchtigkeit können sämtliche Flugzeuge im Freien gelassen werden, ohne dass sie Rost ansetzen. Vom aus­gedienten Präsidenten-Flugzeug J.F. Kennedy's bis zu modernen Militärmaschinen ist hier alles anzutreffen.
Aber auch die Indianerkulturen spielen bei einer Reise durch die Four Corner Staaten eine wichtige Rolle. Viel Interessantes dazu vermittelt ein Besuch des Indian Pueblo Cultural Center Museums in Albuquerque oder die Felsensiedlungen im Mesa Verde Nationalpark.
Im Rocky Mountain Staat Colorado kann man Skifahren, Wandern, abenteuerliche Wildwasserfahrten unternehmen oder sich geruhsam die eindrücklichen Landschaften ansehen. In New Mexico bieten die faszinierenden Höhlen des Carlsberg Caverns Nationalparks ein unvergessliches Erlebnis. Die unterirdische Traum­welt der Höhlen ist ein Naturwunder, das jedermann begeistert.